TZW
Schließen




























Das Baufeld 89 ist in der östlichen Hafencity am Eingang zum Quartier Baakenhafen gelegen. Auf der Teilfläche 5 soll für die Baugemeinschaft „Tor zur Welt“ eine achtgeschossige Wohnbebauung errichtet werden. Die 29 Wohneinheiten werden über zwei Treppenhäuser überwiegend als Zweispänner erschlossen, im Erdgeschoss sind Maisonettewohnungen vorgesehen, welche direkt von der Straße aus zugänglich sind. Ausgehend von der städtebaulichen Situation wird das Gebäude als ein zusammenhängender, einheitlicher Baukörper (42x13x26m) entwickelt. Dieser reagiert selbstbewusst auf die Großform des gegenüberliegenden Bürobaus, vermittelt aber gleichzeitig zur kleineren Körnung des östlich gelegenen Wohnquartiers. Zielsetzung bei der Grundrissfindung war es, eine möglichst robuste Grundstruktur zu schaffen, die in der Nutzung und bei einer möglichen späteren Umnutzung maximale Variabilität ermöglicht. Neben Aspekten der Nachhaltigkeit sollte mit der Wahl eines neutralen, regelmäßigen Grundriss- und Tragsystems insbesondere der für Baugemeinschaften typischen Varianz in der Grundrissgestaltung Rechnung getragen und eine hohe Kosteneffizienz sichergestellt werden. Der Baukörper und damit auch die Wohnungen sind ost-west-ausgerichtet. Die südlich des Baufelds fließende Elbe kann in nahezu allen Wohnungen von beiden Seiten aus gesehen werden. Sonnenverlauf sowie Lage von Straße und Hof legen nahe, die Wohnräume nach Westen zur Straße zu orientieren, die Schlafräume zum Hof. Dem Wunsch der Baugemeinschaft entsprechend wird das Gebäude als 6-geschossiger Holzmassivbau über einem konventionellen Massivbausockel errichtet, welcher Erdgeschoss und Galeriegeschoss beinhaltet. Geschossdecken und tragende Außenwände werden in 22 bzw. 20cm starkem Brettsperrholz (BSP) ausgeführt. Die Decken spannen über drei Felder in Gebäudequerrichtung und können ohne zusätzliche Bekleidung in Sicht ausgeführt werden. Durch zwei Stahlunterzüge in der Gebäudemitte werden für die Decken sehr wirtschaftliche Spannweiten von etwa 4,5m erreicht. Die Vertikallasten der Stahlträger werden über Brettschichtholz-Stützen (BSH) - ebenfalls unbekleidet - abgetragen. In der Gebäudemitte bildet sich im Bereich zwischen den Unterzügen eine für die Anordnung von Service-Räumen geeignete Zone heraus. Die Aussteifung des Gebäudes in Längsrichtung erfolgt über die Treppenhaus- und Fahrstuhlkerne in Stahlbeton, zusätzlich ist an beiden Gebäudeenden jeweils eine Stahlbetonwandscheibe vorgesehen. Gebäudeabschluss- und Wohnungstrennwände übernehmen den Lastabtrag in Gebäudequerrichtung. Straßenseitig ist die Fassade in acht regelmäßige Felder bzw. Fensterreihen unterteilt, große Fensterformate ermöglichen eine gute Belichtung der Wohnräume und bewirken eine übersichtliche Erscheinung des Baukörpers. Zwei Fensterformate sowie geschossweise versetzt angeordnete Balkone schaffen ein leichtes Spiel innerhalb des Rasters, Wohnungsaufteilung und Konstruktion bleiben jedoch ablesbar. Als Fassadenbekleidung sind großformatige Keramikplatten mit vertikaler Profilierung und heller mineralischer Farbgebung vorgesehen, der Gebäudesockel mit Erdgeschoss und Galerie ist gegenüber den Regelgeschossen leicht abgesetzt. Die Hoffassade ist kleinteiliger ausgebildet mit zwölf Fensterjochen und kleineren Fensterformaten, was maximale Flexibilität für den Anschluss von Trennwänden ermöglicht.