PE16W
SchließenDas Baugrundstück WA 16 West, am südöstlichen Rand des Stadtquartiers Prinz-Eugen-Park gelegen, gliedert sich durch drei klar formulierte Baukörper in stufenweiser Erhöhung gen Süden. Neben den im Masterplan vorgesehenen Grünflächen im Westen und Norden, tragen unmittelbar angrenzende Parklandschaften im Osten und Süden zur Durchgrünung des Baufelds bei. Der Entwurf folgt dem Gedanken der Vernetzung von Bebauung und Grünraum. Die Gebäudevolumen werden im Rahmen der städtebaulichen Vorgaben optimiert. So entstehen drei kompakte Baukörper, der V- und VII-Geschosser rücken auseinander, bleiben jedoch durch eine durchlässige Laubengangtypologie mit Brücken und Begegnungsflächen verbunden. Vernetzung und Durchwegung zwischen innerem gemeinschaftlichem Wohnhof und äußerem Park werden gestärkt, Sichtbeziehungen zur Nachbarbebauung zugelassen. Die Fuge ermöglicht zudem Wegeverbindungen in den Parkraum, das Bespielen der entstehenden Flächen durch gemeinschaftliche Nutzung und Bezug zum Nachbarn. Der Laubengang, der sich entlang des V-Geschossers in Richtung Hof orientiert, bietet durch seine außenräumliche Situation einen freien Begegnungsraum für nachbarschaftlichen Austausch und gemeinsame Aktivität. Des Weiteren generiert er eine effiziente Form der Erschließung – lediglich vier Treppenhäuser bedienen die insgesamt 86 Wohneinheiten. Durch Nischen, Rücksprünge, Brücken und Lufträume zu den Wohnungen wird im Bereich des Laubengangs der Übergang von Öffentlich zu Privat gleichzeitig thematisiert und gestärkt. Der Baukörper erfährt dadurch in der Horizontalen und in der Vertikalen eine Gliederung, einen belebenden Rhythmus und eine räumliche Großzügigkeit. Im III-Geschosser verhält sich die Erschließung zurückhaltender, gleichwohl erlauben die Fassadenöffnungen der Treppenhäuser auch hier den stetigen Bezug zum Grünraum. Die Nebenanlagen finden als Staffelvolumen auf dem Dach des V-Geschossers Platz und tragen zur feineren Ausformulierung der Höhenentwicklung der Gebäude und zur Aktivierung der zweiten „Stadtebene Dachgeschoss“ bei. Hier befinden sich Gemeinschafts- und Co-Working-Räume in Verbindung mit Außenflächen und „Urban Gardening“.
Die Gemeinschaftsbereiche des Wohnkomplexes konzentrieren sich auf den VII-Geschosser, das Dachgeschoss des V-Geschossers und die Fuge mit dazugehörigem Außenraum. Hier sind vielfältige Nutzungen denkbar: im Innenbereich stehen den Bewohnern im Erdgeschoss Gästeapartments, ein Versammlungs- und Veranstaltungsbereich und Co-Working-Räume zur Verfügung. In den Obergeschossen befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Fuge und offener Laubengangbrücke je eine „Waschmaschinenlounge“, die zum gemeinsamen Kaffee und Austausch im freien Miteinander einlädt. Der Außenraum bietet Platz für verschiedenste Spiele wie Basketball, Boule, Badminton, Tischtennis und Tischfußball, die Möglichkeit eines Freiluftkinos an einer der Hauswände – wobei die Ebenen der Laubengangbrücke als Tribüne genutzt werden können – sowie die Nutzung des Dachgartens.
Entsprechend des Wohnungsbauförderprogramms (EOF/MMG/KMB) bietet der Entwurf eine hohe Varianz an Wohnungstypen und –größen (30 m² bis 105 m²). Hierbei verteilen sich die größeren – und Familienwohnungen im VII- und III-Geschosser, während im mittleren „Laubenganghaus“ die kleineren Wohnungen aufgereiht sind. Den variablen Schottenbreiten folgend, ist hier in Ost-West-Richtung durchgestecktes Wohnen organisiert.
Das Tragsystem der Gebäude gestaltet sich, entsprechend der Verteilung der Wohnungen und der konstruktiven Voraussetzungen im Holzbau, effizient. So arbeitet der VII-Geschosser mit aussteifenden Außenwänden, während V- und III-Geschosser als Schottenbau ausgeführt sind.Die Geschossdecken aus Brettsperrholz bilden wohl den größten Teil des CO2-Speichers und spannen von Schotte zu Schotte bzw. von Außen- auf Innenwand im VII-Geschosser.
Holz als Baustoff bietet vielfältige Vorteile: neben seinen positiven ökologischen Eigenschaften als nachwachsender Rohstoff und natürlichem CO2-Speicher, ist vor allem sein hoher Vorfertigungsgrad von Nutzen. Eine schnelle, präzise und effiziente Montage ist gewährleistet, was zu verkürzten Bauzeiten und hoher Qualität im Bau führt. Zudem hat Holz hervorragende raumklimatische Eigenschaften und ermöglicht Raumgewinn durch schlanke und leichte Konstruktionen.
Die Fassaden folgen in ihrer Ausformulierung zum einen dem dahinter liegenden Tragsystem und zum anderen ihrer Orientierung zur Sonne. So zeichnet sich der VII-Geschosser durch eine Lochfassade mit vereinzelt raumhohen Öffnungen zu den Balkonen aus. Im V- und III-Geschosser ermöglicht die Schottenkonstruktion einen hohen Grad an Aufglasung. So erfolgt hier eine raumhohe und schottenbreite Öffnung zum Parkraum im Westen, bzw. zum Wohnhof im Süden. Die Fensterebene liegt hier an der Innenkante Außenwand, sodass die tiefen Laibungen das Bild der Decken und Schottenkonstruktion regelrecht nach außen abzeichnen. Die restlichen Fassaden des V-Geschossers, als auch des III-Geschossers sind wiederum als Lochfassaden ausgebildet und nehmen so Bezug auf den VII-Geschosser.