FREI
Schließen„Wie kann auf beiläufige Art ein Zusammenhalt in der Hausgemeinschaft gefördert werden, ohne dass das Gemeinschaftliche eine verpflichtende oder einengende Wirkung entwickelt?“ Ziel des Projektes ist es, Privatsphäre und Gemeinschaft „unter einen Hut zu bringen“. Dafür ist es unserer Auffassung nach wichtig, verschiedene Grade an Gemeinschaft zuzulassen. Im Block, im Haus, auf der Etage, in der Wohnung – auf dem Weg vom Quartier ins private Zimmer findet sich eine Abfolge unterschiedlicher Gemeinschaftsqualitäten. Das Projekt richtet seinen Blick auf diese unterschiedlichen Qualitäten und auf die Übergänge dazwischen. Hier werden Schwellen ausgebildet, die zwischen den Bereichen vermitteln und Raum für unterschiedliches Miteinander bieten. Die Vermittlerräume sind gestaffelt vom Großen ins Kleine. Im Wohnhof treffen die Bewohner:innen der benachbarten Progeno und der Koogro zusammen. Für die Hausgemeinschaft steht der HUB im Erdgeschoss als gemeinschaftliche Fläche zur Verfügung. Grünboulevard und Hof werden hier durch akzentuierte, großzügige Öffnungen verbunden. Auf den Etagen bilden jeweils zwei Wohnungen und ein Kombiraum eine Einheit. Sie sind über ein gemeinsames Foyer an die Treppenhäuser angeschlossen, das flexibel bespielt werden kann. Der Kombiraum kann als eigenständige Kleinstwohnung genutzt werden oder über das Foyer einer der beiden angrenzenden Wohnungen zugeschaltet werden. Innerhalb der Wohnung bietet eine zentrale, großzügige Diele die Möglichkeit der fließenden Raumerweiterung. Der private Flächenverbrauch pro Bewohner:in ist so gering wie möglich gehalten. Die benötigten Verkehrsflächen sind kompakt und zusammenhängend geplant, sodass diese als Zusatzräume zur Verfügung stehen. Je nach Privatheit bzw. Öffentlichkeitsgrad entstehen Flächenzugewinne durch gemeinschaftlich genutzte Räume. Die Errichtung des Gebäudes als Skelettbau in Holzbauweise erhöht die Grundrissflexibilität in der langfristigen Betrachtung. So kann es im Laufe seines „Lebens“ verschieden umprogrammiert werden. Zudem ist die Abkehr vom reinen Massivbau materialsparend, also ressourcenschonend.